Sterben und Trauer

Das Rätsel menschlichen Daseins wird den Menschen insbesondere im Angesicht des Todes gegenwärtig. Der Mensch erfährt nicht nur Schmerz und fortschreitende körperliche Beschränkungen, sondern auch die Furcht vor dem Tod. Vielfach sträubt er sich gegen die Vorstellung eines immerwährenden Abschieds verbunden mit einem endgültigen Aufhören und Vergehen seiner Person.

Wir Christen sind durch unseren Glauben von Hoffnung erfüllt. Gott kann unsere Fragen beantworten, ihm ist unser Leid und unser Tod nicht fremd: Mißhandelt und geschlagen, verurteilt und am Kreuz gestorben, hat Jesus Christus das Leid dieser Welt auf sich genommen. Jesus Christus hat das Schicksal der Menschen geteilt und mit seiner Auferstehung die Menschen zu neuem Leben geführt.

Die Hoffnung und das Vertrauen des Christen wird getragen von der Botschaft Jesu, dass nicht Tod und Vernichtung das letzte Wort haben, sondern die Liebe und das Leben. (Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et spes Art. 18)

Vater,
in Deine Hände
lege ich voll Vertrauen meinen Geist.

Lk 23, 46

Das Sterben des Christen: Übergang zum Leben

In den Sakramenten strömt Christi Leben auf die Gläubigen. Die Taufe und die Feier der Eucharistie vereinen die Gläubigen mit Gott. Die Menschen haben Anteil an Christi Tod und Auferstehung. Im Tod vollendet sich, was im Leben durch die Sakramente gegeben wurde. Wer im Glauben an Jesus Christus und in der Liebe zu Gott und den Menschen lebt, kann in der Hoffnung auf die Vollendung im Tod sterben. Der Tod als Übergang in das neue, ewige Leben.

Der Tod trifft und betrifft aber immer auch die Familie, die Freunde und auch die Gemeinschaft. Darum vereint die Pfarrei die Gläubigen nicht nur im Leben; auch im Sterben begleitet sie die Menschen mit ihren Gebet und Sakramenten. Die Angehörigen und die Gemeinde stehen dem Kranken und Sterbenden bei, sind ihm nahe und beten mit ihm und für ihn. Die Kirche spendet die Sakramente der Buße und der Krankensalbung. In der Zeit nach dem Tod gedenkt die Gemeinde des Verstorbenen in der Eucharistiefeier, beim Stundengebet und der Totenwache und hilft so den Angehörigen.

Beim Begräbnis erweist die Gemeinde dem Verstorbenen brüderliche Liebe. Sie gedenkt dabei des Todes und der Auferstehung des Herrn und erhofft im Glauben die Auferstehung der Toten. So verkündet die christliche Begräbnisfeier zugleich die Osterbotschaft. Sie ist Anlaß zur Besinnung darauf, daß das Schicksal des Menschen in Gottes erlösender Barmherzigkeit liegt. Da der Mensch durch seine Sünden und sein Versagen schuldig vor Gott geworden ist, versammelt sich die Gemeinde, um Fürbitte für den Verstorbenen einzulegen zur Vergebung dieser Schuld.

Erdbestattung und Einäscherung

Die Kirche sieht in der Erdbestattung eine besondere Ähnlichkeit mit dem Begräbnis des Herrn. Doch auch, wenn der Gläubige seinen Leichnam zur Einäscherung bestimmt, kann er eine kirchliche Bestattung wählen. Wenn Sie einen Verstorbenen kirchlich bestatten wollen, vereinbaren Sie bitte einen Beisetzungstermin mit dem Pfarramt und ihrem Bestattungsinstitut. Sie werden begleitend vom Pfarrer zu einem Gespräch eingeladen, in welchem Sie Auskunft bekommen über die Möglichkeit, für den Verstorbenen die hl. Messe zu feiern. In diesem Trauergespräch wird aber auch der Trauergottesdienst selbst besprochen. So können besondere Ereignisse und Stationen im Leben des Verstorbenen gewürdigt oder auch Fragen einer musikalischen Umrahmung der Feier geklärt werden. Abschließend spricht der Pfarrer ein Gebet und erbittet Gottes Trost und Beistand.

Das Leben neu entdecken – Mit Trauer umgehen lernen!

Nach dem Verlust eines geliebten Menschen ist es nicht einfach, wieder ins Leben zu finden. Oft überkommt Trauer die Hinterbliebenen, sie werden von Leere und Einsamkeit erdrückt. Trauern ist nicht einfach und doch ist der Trauernde auch gefordert, diese Trauer zu überwinden. Dies erfordert Zeit. Nehmen Sie sich die Zeit, die Zeit zu trauern. Sie benötigen Zeit um loszulassen und um Ihr Leben neu und ohne den geliebten Menschen zu gestalten. Hierbei ist die Erfahrung von Gemeinschaft, seien es Familienangehörige, Freunde oder auch Mitglieder der Gemeinde notwendig. Aber ebenso ist es ´lebenswichtig´, sich Zeit auch alleine zu nehmen. Sich über den Verlust und den Schmerz auszutauschen. Es existieren hierbei viele Wege, mit Trauer umzugehen.